DVT-Röntgen: Vorteile der 3D-Bildgebung in der Zahnarztpraxis

Dr. Christin Steinbach

Autorin: Dr. Christin Steinbach

Veröffentlicht am: 25. August 2025

Zuletzt aktualisiert: 8. Oktober 2025

Lesedauer: 8 Minuten

Moderne Zahnmedizin schaut immer öfter in die dritte Dimension. Die digitale Volumentomographie (DVT) – umgangssprachlich 3D-Röntgen – bietet detaillierte Einblicke in Kiefer und Zähne, die mit normalem Röntgen so nicht möglich sind.

Was ist besonders wichtig?

Was ist DVT-Röntgen?

Was ist der Unterschied zum herkömmlichen Röntgen?

Weil eine DVT-Aufnahme aufwendiger ist als ein normaler Zahnfilm (und mit mehr Strahlung verbunden), wird sie nur dann gemacht, wenn sie wirklich nötig ist. Der Gesetzgeber verlangt eine rechtfertigende Indikation. Heißt im Klartext: der diagnostische Erkenntnisgewinn muss höher einzuschätzen sein als die Strahlenbelastung.

Typische Einsatzgebiete in der Zahnmedizin sind Fälle, in denen ein räumliches Bild entscheidende Vorteile bringt:

  • Weisheitszähne und Chirurgie: Bei kompliziert liegenden oder teilweise verlagerten Weisheitszähnen zeigt eine DVT den genauen Bezug zum Unterkiefernerv und zur Kieferhöhle. Auch andere oralchirurgische Eingriffe (Kieferzysten, Knochenspangen, Wurzelspitzenresektionen) profitieren von der 3D-Diagnostik, da der Zahnarzt oder die Zahnärztin wichtige Strukturen vorab sehen können.
  • Wurzelkanalbehandlungen (Endodontie): Wenn der Verdacht auf extra Wurzelkanäle, feine Wurzelfrakturen oder versteckte Entzündungsherde besteht, kann ein DVT Klarheit schaffen. Das kann bei der Diagnostik von Kiefergelenkserkrankungen helfen, etwa um arthrotische Veränderungen oder knöcherne Anomalien zu erkennen.
  • Tumor- oder Zystenverdacht: Falls im Kieferbereich raumfordernde Prozesse vermutet werden (z.B. eine Kieferzyste, gutartige Tumoren oder andere Veränderungen), liefert die DVT ein genaues Bild von Ausdehnung und Lage dieser Strukturen.
  • Unfall- und Traumadiagnostik: Nach Frakturen oder Verletzungen im Kiefer- und Gesichtsbereich bietet die DVT eine schnelle und genaue Übersicht über Brüche und deren Ausdehnung.

Gut zu wissen: Die Kosten für eine DVT-Aufnahme werden von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nicht übernehmen – außer in sehr speziellen Ausnahmefällen. Privatversicherte bekommen die Kosten meist vollständig erstattet. Die behandelnde Zahnarztpraxis wird die Patienten und Patientinnen hierüber sowie über den individuellen Kostenumfang entsprechend aufklären.

Wie läuft eine DVT-Untersuchung ab?

Wie hoch ist die Strahlenbelastung beim DVT-Röntgen?

Das Thema Strahlenbelastung ist für viele Patient:innen ein Knackpunkt – schließlich bedeutet eine DVT mehr Röntgenstrahlung als beispielsweise ein normaler Zahnfilm. Die gute Nachricht: Die Dosis bleibt trotzdem in einem moderaten Rahmen. Modernes DVT-Röntgen kommt mit relativ wenig Strahlung aus. Je nach eingestelltem Aufnahmebereich (Volumen) liegt die effektive Dosis grob im Bereich 70 bis 200 Mikrosievert (µSv).

Finden Sie Ihren Lieblings-Zahnarzt Standort

    X
    Finden Sie Ihren Lieblings-Zahnarzt
    Zur Praxis
    Anderen Lieblings-Zahnarzt auswählen