Diabetes und Zähne: Das sollten Betroffene wissen

Dr. Eva-Maria Prey

Autorin: Dr. Eva-Maria Prey

Veröffentlicht am: 11. Juni 2025

Zuletzt aktualisiert: 2. Juli 2025

Lesedauer: 7 Minuten

Diabetes beeinflusst den ganzen Körper. Auch auf Zähne und Zahnfleisch wirkt sich die chronische Stoffwechselerkrankung aus. Fundierte Informationen und aktive Vorsorge leisten einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung der Zahngesundheit.

Was ist besonders wichtig?

Warum fragen der Zahnarzt oder die Zahnärztin nach Diabetes?

Zahnärzt:innen beziehen chronische Allgemeinerkrankungen wie Diabetes ganz bewusst in die Anamnese ein – also in die Erhebung der gesundheitlichen Vorgeschichte. Der Grund: Diabetes mellitus wirkt sich direkt auf die Mundgesundheit aus. Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel kann das Zahnfleisch anfälliger für Entzündungen machen, den Speichelfluss verändern und die Wundheilung verlangsamen. All das beeinflusst sowohl die zahnärztliche Behandlung als auch die notwendige Prophylaxe – und sollte daher unbedingt bekannt sein.

Studien zeigen: Je schlechter der Blutzucker eingestellt ist, desto stärker ist meist auch die Parodontitis. Umgekehrt kann eine unbehandelte Entzündung im Mund die Blutzuckereinstellung negativ beeinflussen – ein Wechselspiel, das sich mit individueller Betreuung gut steuern lässt.

Gerade weil viele Wechselwirkungen zwischen Zähnen und Stoffwechsel nicht auf den ersten Blick sichtbar sind, ist der offene Austausch zwischen Behandler:innen und Patient:innen wichtig. Je mehr Zahnarzt beziehungsweise Zahnärztin über die gesundheitliche Situation wissen, desto besser kann er oder sie die Patienten und Patientinnen begleiten. Oberstes Ziel: die Zähne möglichst lange gesund zu halten!

Welche Auswirkungen hat Diabetes auf die Zahngesundheit?

All das macht Zähne und Zahnfleisch anfälliger für Erkrankungen. Zu den wichtigsten Auswirkungen von Diabetes auf die Zahngesundheit zählen:

Wie können Diabetiker:innen ihre Zähne schützen?

  • Blutzucker gut einstellen: Eine konsequente Diabetes-Therapie bildet die Grundlage für gesunde Zähne. Ein gut eingestellter Blutzucker (HbA₁c im Zielbereich) verringert das Risiko für Entzündungen im Mund deutlich. Versuchen Sie, große Blutzuckerschwankungen zu vermeiden und halten Sie Ihren Langzeitblutzucker möglichst im empfohlenen Bereich. Je stabiler Ihr Diabetes, desto besser kann sich auch Ihr Zahnfleisch gegen Bakterien wehren. Umgekehrt kann eine erfolgreiche Parodontitis-Behandlung sogar dazu beitragen, die Blutzuckerwerte zu verbessern.

  • Nicht rauchen: Falls Sie rauchen, versuchen Sie Ihrem Körper zuliebe damit aufzuhören. Es lohnt sich! Rauchen ist für die Zahngesundheit Risikofaktor Nummer eins – insbesondere in Kombination mit Diabetes. Tabakrauch verschlechtert die Durchblutung im Zahnfleisch und schwächt die Abwehr, wodurch Parodontitis viel häufiger auftritt. Wer mit dem Rauchen aufhört, senkt sein Erkrankungsrisiko deutlich, und eine bereits bestehende Entzündung im Mund kann viel schneller abheilen. Ihr Zahnfleisch und auch Ihr Blutzucker werden es Ihnen danken.

Gut informiert, besser geschützt: Zahngesundheit bei Diabetes

Diabetes und Zahngesundheit sind eng miteinander verbunden – doch das bedeutet nicht, dass Probleme vorprogrammiert sind. Wer gut informiert ist und die richtige Vorsorge trifft, kann viel dafür tun, dass Zähne und Zahnfleisch gesund bleiben.

Eine gute Blutzuckereinstellung, eine konsequente Zahnpflege zu Hause und regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt bilden dabei das Fundament. Wichtig ist auch: Sprechen Sie offen über Ihre Diabetes-Erkrankung – so kann Ihr Zahnarzt/Ihre Zahnärztin auf individuelle Bedürfnisse eingehen und gezielt unterstützen.

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