Raucherzähne: So schädigt Nikotin die Zähne

Dr. Christin Steinbach

Autorin: Dr. Christin Steinbach

Veröffentlicht am: 27. Dezember 2024

Lesedauer: 5 Minuten

Gelbe Zähne, entzündetes Zahnfleisch und ein erhöhtes Parodontitis-Risiko: Nicht nur aus zahnärztlicher Sicht sprechen eine ganze Menge Fakten gegen das Rauchen.

Wahrhaft kein Geheimnis: Rauchen ist gesundheitsschädlich. Trotzdem rauchen hierzulande immer noch knapp 12 Millionen Menschen regelmäßig. – Die Auswirkungen auf den Organismus, auf Zähne und Zahnfleisch werden häufig unterschätzt oder ignoriert. Denn: Die Giftstoffe im Zigarettenrauch führen nicht nur zu hartnäckigen Zahnverfärbungen. Sie greifen Zahnfleisch und Mundschleimhaut an und begünstigen Karies und Parodontitis. Die Schäden entstehen oft schleichend. Häufig werden sie erst bemerkt, wenn die Folgen schon deutlich spürbar sind. Um die typischen Raucherzähne zu vermeiden und die (Zahn-)Gesundheit zu erhalten, hilft nur eins: der langfristige Rauchstopp! Welche Chancen dieser insgesamt bietet und welche Maßnahmen helfen, damit das Lächeln wieder strahlt – darum geht’s im folgenden Artikel.  

Wie wirkt sich Rauchen auf Zähne und Zahnfleisch aus 

Zahnverfärbungen  

Erhöhtes Risiko für Parodontitis  

Erhöhte Kariesgefahr  

Werden regelmäßig Zigaretten beziehungsweise Tabak konsumiert, steigt das Risiko an Karies zu erkranken erheblich. Karies entsteht durch Bakterien, die in Form von Zahnbelag an den Zähnen haften. Mit der Zeit entwickeln sich diese Bakterien zu einem festen Biofilm – der sogenannten Plaque. Unter dieser Plaque-Schicht greifen die Bakterien ungehindert die Zahnstrukturen an und schädigen sie von innen heraus: Karies entsteht. Rauchen fördert diesen Prozess gleich doppelt. Einerseits begünstigt der Zigarettenkonsum die Bildung von Zahnbelag – der ideale Nährboden für Kariesbakterien. Zum anderen schwächt Rauchen das Immunsystem, sodass sich der Körper schlechter gegen bakterielle Angriffe im Mundraum zur Wehr setzen kann. Das Ergebnis: Der Zahnschmelz wird zunehmend angegriffen und das Risiko für Karies steigt – je häufiger geraucht wird, desto gravierender sind die Folgen für die Zahngesundheit. 

Negative Folgen für die Mundschleimhaut  

Auch die Mundschleimhaut leidet: Die Giftstoffe aus dem Tabak vermischen sich mit dem Speichel und fördern sogenannte Präkanzerosen, also Vorstufen von Mundhöhlenkrebs. Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben Raucherinnen und Raucher ein fünfmal höheres Risiko für Mundhöhlenkrebs – mit zusätzlichem Alkoholkonsum vervielfacht sich dieses Risiko sogar. 

Wann beginnt die Regeneration nach dem Rauchstopp? 

Bereits wenige Stunden nach der letzten Zigarette beginnt der Körper sich zu erholen: Der Sauerstofftransport verbessert sich, der Blutdruck normalisiert sich und der Puls pendelt sich ein. Etwa 48 Stunden nach dem Tabakkonsum beginnen auch Geruchs- und Geschmacksinn wieder besser zu werden. Aber: Die Regeneration der Geschmacksknospen hängt von der Dauer und Intensität des Rauchens ab. Bei langjährigen Rauchern kann die Regeneration nicht immer vollständig erfolgen – insbesondere, wenn die Struktur der Geschmacksknospen und ihre Blutversorgung bereits stark beeinträchtigt wurden 

Langfristig profitiert auch die Zahngesundheit enorm von einem Rauchstopp. Das Risiko für rauchertypische Erkrankungen wie Karies und Parodontitis sinkt deutlich, da das Immunsystem gestärkt und das Zahnfleisch besser durchblutet wird. Entzündungen heilen besser und schneller ab, das Zahnfleisch wird gesund erhalten. Wer nach dem Rauchstopp beispielsweise ein Zahn-Bleaching in Anspruch nimmt, um die Verfärbungen an den Raucherzähnen zu beseitigen, kann sich länger über das Ergebnis freuen. Da die Zähne nicht mehr regelmäßig mit Nikotin und Teer aus dem Zigarettenrauch in Kontakt kommen, bleiben sie deutlich länger weiß.  

Wie werden Raucherzähne wieder weiß?  

Endlich wieder strahlen – mit Rauchstopp und regelmäßiger Zahnpflege 

Das Rauchen hinterlässt nicht nur gesundheitlich zahlreiche negative Spuren. Auch die Auswirkungen auf Zähne und Zahnfleisch sollten nicht unterschätzt werden. Die gute Nachricht: Viele dieser Schäden können rückgängig gemacht oder zumindest gemildert werden. Der entschiedene Rauchstopp ist der erste und wichtigste Schritt, um die Zahngesundheit wieder herzustellen. Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt, professionelle Zahnreinigungen und gezielte Mundhygienemaßnahmen zu Hause komplettieren den Weg zu einem strahlenden Lächeln. Mit jeder rauchfreien Woche sinkt das Risiko für zahnärztliche und allgemeine Gesundheitsprobleme. Die Belohnung: ein verbessertes Allgemeinbefinden, erholte Geschmacksknospen im Mundraum und ein selbstbewusstes Lächeln.   

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