Zahnspange: Welche ist die Richtige?

Autorin: Dr. Christin Steinbach
Veröffentlicht am: 27. Mai 2025
Zuletzt aktualisiert: 5. Juni 2025
Gerade Zähne für ein strahlendes Lächeln: Zahnspangen helfen dabei, Zahn- und Kieferfehlstellungen zu korrigieren. Heutzutage profitieren nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene dank moderner Systeme von den kieferorthopädischen Möglichkeiten.
Das Wichtigste in Kürze
Welche Zahnspangen gibt es?
Festsitzende Spangen, herausnehmbare Modelle und transparente Zahnschienen (so genannte Aligner) – je nach Alter, Befund und Wunsch.
Ab wann ist eine Zahnspange sinnvoll?
Erste kieferorthopädische Kontrollen ab 5 – 6 Jahren, Behandlungsstart meist zwischen 9 und 13 Jahren.
Ist eine Zahnkorrektur auch für Erwachsene möglich?
Ja – moderne, unauffällige Techniken machen eine Behandlung in jedem Alter möglich.
Wie pflegt man eine Zahnspange richtig?
Gründliche Mundhygiene ist entscheidend – festsitzende Spangen erfordern besondere Pflegehilfsmittel, herausnehmbare Modelle müssen täglich gereinigt werden.
Ganz gleich, ob es um einen frühen Start bei Kindern geht oder um diskrete Lösungen für Erwachsene: Eine kieferorthopädische Behandlung kann nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern auch die Funktion und Gesundheit des Gebisses entscheidend verbessern.
Doch welche Zahnspange ist die Richtige? Ab welchem Alter sollten Fehlstellungen beim Kieferorthopäden behandelt werden und wie werden feste und lose Zahnspangen am besten gepflegt? Nachfolgend gibt es Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Zahnspange.
Festsitzend, lose oder unsichtbar: Welche Arten von Zahnspangen gibt es?
Je nach Alter, Befund und persönlichen Vorlieben stehen unterschiedliche Arten von Zahnspangen zur Verfügung – jede mit ihren eigenen Besonderheiten und Einsatzgebieten.
Im Wesentlichen lassen sich Zahnspangen in drei Hauptformen unterteilen:
- Festsitzende Zahnspangen:
Sie bestehen aus kleinen Halteelementen (Brackets), die auf den Zähnen befestigt und durch einen Drahtbogen miteinander verbunden werden. Diese Variante wird vor allem eingesetzt, wenn Zähne in ihrer Position exakt bewegt werden müssen – etwa bei starken Fehlstellungen, Drehungen oder Lücken. Die Spange wirkt rund um die Uhr und erfordert keine Eigeninitiative beim Tragen. Neben den klassischen Metall-Brackets gibt es heute auch unauffällige zahnfarbene oder durchsichtige Materialien. Eine besondere Form ist die sogenannte Lingualtechnik, bei der die Brackets auf der Innenseite der Zähne angebracht werden – unsichtbar, aber technisch anspruchsvoll. - Herausnehmbare Zahnspangen:
Diese Modelle bestehen meist aus einem individuell angepassten Kunststoffkörper mit Drahtklammern und können zum Essen, Sport oder Zähneputzen herausgenommen werden. Sie eignen sich besonders gut für Kinder, bei denen der Kiefer noch wächst. Typische Einsatzgebiete sind zum Beispiel das Weiten des Kiefers oder das Lenken des Kieferwachstums. Funktionskieferorthopädische Geräte – wie Bionator, Aktivator oder Vorschubdoppelplatten – nutzen dabei gezielt körpereigene Kräfte.
Wichtig bei allen losen Spangen: Wie gut eine lose Spange wirkt, hängt insbesondere davon ab, wie regelmäßig sie getragen wird! - Transparente Zahnschienen (Aligner):
Seit Ende der 90er Jahre sind Aligner, die transparenten Zahnschienen, auf dem Markt. Die bequeme und ästhetische Alternative zu den klassischen Brackets wird vor allem von Jugendlichen und Erwachsenen bevorzugt. Die nahezu unsichtbaren Kunststoffschienen werden für jeden Patienten individuell angepasst und in regelmäßigen Abständen gewechselt. Das Ziel: die Zähne schrittweise zu bewegen. Vorteil der auch als unsichtbare Zahnspange bezeichneten Aligner-Systeme: Die Schienen sind komfortabel zu tragen und lassen sich zum Essen und zur Pflege problemlos herausnehmen. Allerdings müssen sie für ein optimales Ergebnis täglich konsequent zwischen 20 und 22 Stunden getragen werden.
Wichtig: Lassen Sie sich von Ihrer Zahnärztin/Ihrem Zahnarzt des Vertrauens beraten, welche Schiene für Sie ideal geeignet ist. Nur so kann ein langfristig zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden.
Gut zu wissen: Bei vielen Patienten und Patientinnen wird eine kieferorthopädische Behandlung in mehreren Phasen durchgeführt. Beispielsweise startet die Zahnkorrektur im ersten Schritt mit einer herausnehmbaren Spange, während die feste Spange im Anschluss folgt, um die Zahnstellung nochmals feiner zu begradigen.
Welche Spange für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene am besten geeignet ist, entscheiden die Kieferorthopäden – abhängig von Art und Ausmaß der Fehlstellung, Alter, Alltag und persönlichen Wünschen.
Zahnspange bei Kindern und Jugendlichen – in welchem Alter ist eine Zahnspange sinnvoll?
Bei vielen Kindern beginnt die kieferorthopädische Begleitung schon früh – und das aus gutem Grund. Denn manche Fehlstellungen lassen sich bereits im Grundschulalter erkennen und durch sanfte Maßnahmen positiv beeinflussen. Bei Lieblings-Zahnarzt empfehlen wir deshalb, bereits im Alter von fünf bis sechs Jahren einen ersten kieferorthopädischen Termin zu vereinbaren. Auch wenn in diesem Alter meist noch keine Behandlung startet, können Spezialisten oft schon erkennen, ob sich Zahn- oder Kieferfehlstellungen andeuten – und wann der richtige Zeitpunkt für eine Therapie wäre. Dieses frühe Screening gehört zur kieferorthopädischen Vorsorge und dient der vorausschauenden Betreuung.
In der Regel folgt dann eine Phase der Beobachtung, in der Kieferorthopäd:innen den Entwicklungsverlauf des Kindes jährlich kontrollieren. Die eigentliche Behandlung beginnt meist im Alter zwischen neun und 13 Jahren – also dann, wenn der Zahnwechsel weitgehend abgeschlossen ist, die Milchzähne ausgefallen und die bleibenden Seiten- und Eckzähne durchgebrochen sind. In dieser Phase befindet sich der Kiefer noch im Wachstum und ist besonders gut formbar. Genau das nutzt die Kieferorthopädie, um Fehlstellungen sanft zu korrigieren – häufig mit herausnehmbaren Geräten oder festsitzenden Spangen.
Frühzeitig aktiv zu werden, bedeutet nicht unbedingt, sofort mit einer Behandlung zu beginnen. Es geht vielmehr darum, den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen. Eine frühzeitige Einschätzung vermeidet möglicherweise später umfangreichere Eingriffe. Sie sorgt für einen entspannten und gut begleiteten Behandlungsverlauf.
Zahnkorrektur im Erwachsenenalter: Für wen lohnt es sich?
Zähne verschieben sich ein Leben lang. Viele Menschen merken dies, wenn sie früher bereits eine Spange hatten und sich später erneut Unregelmäßigkeiten zeigen. Unabhängig von einer früheren Behandlung ist eine Zahnkorrektur auch im Erwachsenenalter sinnvoll – etwa, wenn Zähne sich eng zusammenschieben, gedreht sind oder der Biss nicht richtig passt.
Häufige Folgen von Zahnfehlstellungen sind beispielsweise:
- Kiefergelenksbeschwerden
- Sprachstörungen
- Ungleichmäßig abgenutzte Zähne
- Chronische Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich
- Erhöhtes Karies- und Parodontitis-Risiko durch schlechte Reinigungsmöglichkeiten
Neben dem ästhetischen Aspekt geht es daher oft um funktionelle Vorteile. Gerade Zähne lassen sich besser pflegen und belasten den Kiefer gleichmäßiger. Eine kieferorthopädische Behandlung kann so nicht nur das äußere Erscheinungsbild verbessern, sondern auch zur langfristigen Zahngesundheit beitragen.
Da moderne Techniken wie durchsichtige Schienen oder innenliegende Brackets heutzutage komfortable und kaum sichtbare Korrekturen ermöglichen, entscheiden sich auch immer mehr Erwachsene bewusst für eine Zahnkorrektur. In unseren Lieblings-Zahnarzt-Praxen beraten wir unsere Patienten und Patientinnen bei Zahnfehlstellungen ausführlich zu den Einsatzmöglichkeiten unsichtbarer Zahnschienen.
Hygiene und Reinigung: Wie wird die Zahnspange am besten gepflegt?
Auf dem Weg zum schönen Lächeln, müssen Zahnspangen nicht nur konsequent getragen, sondern auch gepflegt werden. Egal, ob fest oder herausnehmbar: Eine gute Mundhygiene ist während der gesamten Behandlungsdauer essenziell!
Für festsitzende Spangen empfiehlt sich das Zähneputzen nach jeder Mahlzeit – mit speziellen Bürsten für schwer zugängliche Stellen. Auch Interdentalbürstchen und Zahnseide sind wertvolle Helfer. Herausnehmbare Spangen und Aligner müssen täglich gereinigt werden – am besten mit einer weichen Zahnbürste und klarem Wasser. Auf zu heiße Temperaturen oder aggressive Reinigungsmittel sollte dabei verzichtet werden.
Der Weg zum gesunden Lächeln: individuell und gut beraten
Ob fest, herausnehmbar oder nahezu unsichtbar – die passende Zahnspange richtet sich immer nach dem individuellen Bedarf, dem Alter und den persönlichen Wünschen. Wichtig ist, frühzeitig eine fachkundige Einschätzung einzuholen, um den optimalen Zeitpunkt und die geeignete Methode für eine kieferorthopädische Behandlung zu finden. Denn nicht nur die Ästhetik, sondern auch die Funktion und langfristige Gesundheit des Gebisses profitieren von einer gut geplanten Zahnkorrektur.
Unsere Empfehlung als Lieblings-Zahnärzte und -zahnärztinnen: Lassen Sie sich umfassend beraten – so finden Sie gemeinsam mit Ihrem Kieferorthopäden die Lösung, die am besten zu Ihrem Alltag und Ihrem Lächeln passt.
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