Zähne versiegeln: 5 Fakten zum Schutz der Zähne

Dr. Eva-Maria Prey

Autorin: Dr. Eva-Maria Prey

Veröffentlicht am: 30. Dezember 2023

Lesedauer: 4 Minuten

Besonders bei Kindern ist eine Zahnversiegelung im Rahmen der Prophylaxe sinnvoll. Durch die Versiegelung der Furchen auf den Backenzähnen werden sie zuverlässig vor Karies geschützt.

Nach wie vor gilt Karies hierzulande als die am weitesten verbreitete Infektionskrankheit. Besonders betroffen: die Backenzähne. In den Rillen und Furchen – den Fissuren – der Molaren siedeln sich die Bakterien besonders gerne und häufig an. Um gesunde Zähne langfristig gesund zu erhalten, ist neben regelmäßiger Zahnpflege und den Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt die Prävention entscheidend. Eine bewährte Methode, um die Zähne vor Karies zu schützen ist die Zahnversiegelung (Fissurenversiegelung) mittels einer dünnen Kunststoffschicht. Diese erschwert es Bakterien und Nahrungsresten, sich darauf festzusetzen.

Doch was passiert eigentlich genau, wenn die Zähne versiegelt werden? Für wen ist die Behandlung sinnvoll und werden die Kosten für die Zahnversiegelung von der Krankenkasse übernommen? Nachfolgend gibt es die wichtigsten Infos rund um die prophylaktische Maßnahme.

Was ist eine Zahnversiegelung?

Die Zahnversiegelung ist eine präventive Maßnahme, mit der die Zähne vor Karies geschützt werden sollen. In der Zahnarztpraxis wird eine dünnflüssige Kunststoffschicht auf die Kauflächen – die Okklusionsflächen – der Backenzähne aufgetragen. Diese Schicht verschließt feine Rillen und Vertiefungen, die sonst ein ideales Versteck für Bakterien bieten würden. Insbesondere die Backenzähne, die für das Zerkleinern der Nahrung verantwortlich sind, profitieren von dieser schützenden Barriere.

Wichtig: Eine Zahnversiegelung ist kein Ersatz für eine gute Mundhygiene! Zweimal tägliches Zähneputzen sowie die regelmäßige Vorsorge beim Zahnarzt beziehungsweise der Zahnärztin sind nach wie vor die effektivsten Mittel, um langfristig Zähne und Mundraum gesund zu erhalten.

Was passiert bei einer Zahnversiegelung?

Zahnversiegelung so wird’s gemacht:

  • Gründliche Reinigung der Zahnoberfläche durch Zahnarzt oder Dentalhygieniker
  • Spülen und trocknen des zu behandelnden Zahns
  • Aufbringen einer säurehaltigen Lösung auf die Fissuren der Okklusionsfläche, um die Oberfläche minimal anzurauen für bessere Haftung der Versiegelung
  • Abspülen der Lösung und Trocknen des Zahns
  • Auftragen der flüssigen Zahnversiegelung und aushärten

Durch spezielles UV-Licht härtet der Kunststoff aus und bildet so eine feste, schützende Schicht. Der gesamte Vorgang ist in der Regel schnell abgeschlossen und erfordert keine besondere Nachsorge.

Wie sinnvoll ist es, die Zähne versiegeln zu lassen?

Indem die Zähne versiegelt werden, werden die Zahnfissuren zuverlässig geschlossen. Das Ergebnis: Es entsteht eine glatte Oberfläche, die deutlich besser zu putzen und zu reinigen ist. Es sind keine Rillen mehr vorhanden, in denen sich Kariesbakterien unbemerkt sammeln können. Auch für Säuren bieten sich deutlich weniger Angriffsflächen. Die Backenzähne erhalten somit auch an Stellen Schutz, an die keine Zahnbürste rankommt. Die Kauflächen werden vor Karies geschützt.

Für wen ist eine Zahnversiegelung geeignet?

Die Zahnversiegelung eignet sich besonders für Kinder und Jugendliche, da ihre Zähne beziehungsweise Milchzähne in der Entwicklungsphase besonders anfällig für Karies sind. Ihre kürzlich durchgebrochenen Backenzähne, auch als Fissurenzähne bekannt, weisen oft tiefe Furchen auf, in denen sich leicht Speisereste und Bakterien ansammeln können. Durch die Zahnversiegelung wird diesen Problemen effektiv vorgebeugt. Aber auch Erwachsene können in einigen Fällen von einer Zahnversiegelung profitieren. Wenn beispielsweise aufgrund einer Beeinträchtigung die Mundhygiene erschwert ist, besonders tiefe Fissuren an den erwachsenen Backenzähnen vorliegen oder ein deutlich erhöhtes Kariesrisiko besteht, kann es auch im Erwachsenenalter sinnvoll sein, die Zähne beim Zahnarzt versiegeln zu lassen.

Was kostet eine Zahnversiegelung?

Die Kosten für eine Zahnversiegelung variieren je nach Zahnarztpraxis und Region. Viele Krankenkassen übernehmen sie im Rahmen der Prophylaxe von Kindern und Jugendlichen. Bei Erwachsenen wird sie in der Regel als Individualleistung abgerechnet und ist nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten. Der behandelnde Zahnarzt beziehungsweise die Zahnärztin wird im Rahmen der Untersuchung einschätzen, ob es sinnvoll ist die Zähne versiegeln zu lassen. Wird ausdrücklich dazu geraten, ist diese Investition in die Zahngesundheit jedoch gut angelegt. Im Vergleich zu den späteren Kosten für die Behandlung von Karies und möglichen Folgeproblemen ist das Versiegeln der Molaren und Prämolaren in jedem Fall günstiger.

Fazit: Die Fissurenversiegelung ist eine effektive Methode, um die Zähne vor Karies zu schützen und somit die Zahngesundheit langfristig zu erhalten. Insbesondere für Kinder, aber auch für Erwachsene mit einem höheren Kariesrisiko, ist diese präventive Maßnahme für die Zahnoberflächen eine sinnvolle Ergänzung zur regelmäßigen Zahnpflege.

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