Zähneknirschen: Stress für den ganzen Körper

Dr. Eva-Maria Prey

Autorin: Dr. Eva-Maria Prey

Veröffentlicht am: 7. März 2024

Lesedauer: 5 Minuten

Rund ein Viertel aller Menschen knirscht vor allem nachts mit den Zähnen. Unbehandelt führt die ständige Anspannung der Kiefermuskulatur zu zahlreichen weiteren Problemen.

Etwas zähneknirschend hinnehmen oder die Zähne zusammenbeißen müssen: Redewendungen, die fast alle kennen. Und ebenso verbreitet ist das besagte Phänomen: Studien zufolge knirscht hierzulande jede fünfte bis zehnte Person vor allem nachts mit den Zähnen. Am stärksten betroffen sind Menschen zwischen 20 und 30 Jahren. Neben Schäden an den Zähnen leiden Betroffene oftmals unter einer Vielzahl weiterer Beschwerden wie Kopf-, Nacken- oder Rückenschmerzen.

Zähneknirschen – was heißt das eigentlich?

Zähneknirschen – die Ursachen auf einem Blick

Zähneknirschen: Auswirkungen auf Körper und Zähne

Symptome für Zähneknirschen – daran merken es Betroffene

Weitere Anzeichen für Bruxismus oder eine mögliche CMD:

  • Schmerzempfindliche Zähne
  • Abgeknirschte Eckzähne (keine Eckzahnspitze mehr)
  • Kauapparat/Kaumuskulatur reagiert empfindlich auf Druck
  • Abgeriebene Kauflächen ohne Kontur im Unterkiefer/Oberkiefer
  • Abdrücke der Zähne in Zunge und Wange
  • Risse und Absprengungen am Zahnschmelz (oft keilförmig)
  • Kieferschmerzen sowie muskuläre Verspannungen der Nacken- oder Gesichtsmuskulatur beziehungsweise des Kaumuskels
  • Kopfschmerzen direkt nach dem Aufwachen
  • Knacken im Kiefergelenk
  • Schwierigkeiten bei der Mundöffnung
  • unter Umständen auch Verspannungen und Schmerzen im Rückenbereich

Zähneknirschen: Behandlung durch Aufbissschiene und Entspannungsverfahren

Betroffene sollten sich ihre Zahnreihen zu Hause im Spiegel anschauen. Abgeplatzte Stellen in der Gegend des Zahnhalses oder Eckzähne ohne die typische Eckzahnspitze, sind deutliche Hinweise für Zähneknirschen. In der Zahnarztpraxis werden die Zähne detailliert untersucht. Zusätzlich wird die Kaumuskulatur auf Verspannungen und Verhärtungen im Muskel abgetastet. Sofern Symptome und Zahnstatus auf Bruxismus hindeuten, wird eine entsprechende Therapie eingeleitet. Das Ziel: weitere Zahnschäden oder gar Abnutzungen am Kiefergelenk zu vermeiden.

Eine der effektivsten Methoden zur Behandlung von Zähneknirschen und den Konsequenzen einer CMD ist eine Schienentherapie mit einer maßgeschneiderten Aufbissschiene (Okklusionsschiene oder auch Beißschiene). Eine solche Knirscherschiene wird über Nacht getragen, um die Zähne vor dem Knirschen zu schützen. Der unmittelbare Kontakt der Zahnreihen beziehungsweise der Zähne des Ober- und des Unterkiefers beim Zusammenpressen wird dadurch verhindert. Zahnschmelz sowie Zahnhalteapparat werden geschützt und die Kiefergelenke entlastet.

Es gibt verschiedene Arten von Aufbissschienen, darunter die Michigan-Schiene. Diese Zahnschiene ist eine spezielle Art von Aufbissschiene, die den Kiefer in seiner natürlichen Position hält und damit das Aufeinanderpressen verhindert.

Um Verspannungen im Kiefergelenk und im Nacken zu lösen, die häufig bei Menschen mit Zähneknirschen auftreten, sind darüber hinaus prinzipiell alle Maßnahmen empfehlenswert, welche die Muskulatur entspannen. Durch Physiotherapie beispielsweise, erhalten Patienten zusätzlich Tipps für Übungen zu Hause oder um Fehlhaltungen im Alltag – unter anderem am Arbeitsplatz – zu korrigieren. In seltenen Fällen werden die Therapiemaßnahmen für eine begrenzte Zeit durch schmerzlindernde Medikamente oder muskelentspannende Mittel (Muskelrelaxans) unterstützt.

Allgemein gilt: Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung ist die Prognose positiv. Folgeschäden an den Zähnen beziehungsweise am Gebiss lassen sich in den meisten Fällen durch die passende Therapie gegen Zähneknirschen vermeiden.

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