Zähne putzen: So geht’s richtig

Dr. Christin Steinbach

Autorin: Dr. Christin Steinbach

Veröffentlicht am: 30. März 2025

Lesedauer: 8 Minuten

Für die Kariesvorsorge spielt neben der Wahl der richtigen Zahnbürste und Zahnpasta die gründliche Putztechnik eine entscheidende Rolle.

Wie oft sollte ich meine Zähne putzen?

Doch auch, wenn regelmäßiges Zähneputzen wichtig ist – übertreiben sollten wir es nicht. Wer zu oft oder mit zu viel Druck putzt, riskiert, den Zahnschmelz zu verletzen und das Zahnfleisch zu reizen. In bestimmten Situationen – beispielsweise bei kieferorthopädischen Apparaturen oder nach stark zuckerhaltigen Mahlzeiten – kann es sinnvoll sein, die Zähne drei Mal am Tag zu putzen. In der Regel jedoch reichen zwei Putzvorgänge täglich völlig aus, wenn diese sorgfältig und mit der richtigen Technik durchgeführt werden.

Besonders wichtig ist das gründliche Zähneputzen am Abend, vor dem Schlafengehen. Der Grund: Nachts fährt der Körper die Speichelproduktion stark herunter. Aber genau dieser Speichel ist unser natürlicher Schutz gegen Bakterien. Wer abends nicht putzt, lässt schädlichen Keimen quasi freie Bahn.

Und morgens? Sollten die Zähne vor oder nach dem Frühstück geputzt werden? – Eine Frage, die Zahnärzte und Zahnärztinnen immer wieder hören. Beides hat Vor- und Nachteile. Die Entscheidung hängt auch vom individuellen Tagesablauf ab. Wer morgens vor dem Frühstück putzt, entfernt direkt die nächtlichen Bakterienbeläge und startet mit einem frischem Mundgefühl in den Tag. Allerdings
lagern sich durch das Frühstück wieder Speisereste und Zucker an den Zähnen ab.

  • Weiche bis mittelweiche Borsten, um Zahnfleisch und Zahnschmelz zu schonen
  • Einen kleinen Bürstenkopf, der auch die hinteren Backenzähne gut erreicht
  • Regelmäßiger Wechsel – spätestens alle sechs bis acht Wochen oder sobald sich die Borsten sichtbar verbiegen

Wie putze ich meine Zähne richtig?

  1. Zahnbürste im 45°-Winkel ansetzen:
    Setzen Sie die Bürste mit leichtem Druck am Übergang zwischen Zahn und Zahnfleisch an – im Oberkiefer leicht nach oben geneigt, im Unterkiefer leicht nach unten.
  2. Sanfte Rüttelbewegungen ausführen
    Führen Sie kleine, fast auf der Stelle bleibende Rüttelbewegungen aus – gern auch leicht kreisend oder senkrecht. So werden Beläge gelockert, ohne das Zahnfleisch zu reizen.
  3. Beläge zur Kaufläche ausbürsten
    Nach dem Rütteln folgen kurze Auswischbewegungen in Richtung der Kaufläche – das transportiert gelöste Plaque zuverlässig ab.
  4. Abschnitte mit je zwei bis drei Zähnen reinigen
    Gehen Sie systematisch Zahn für Zahn bzw. in kleinen Gruppen vor – etwa zehn kleine Rüttelbewegungen pro Abschnitt reichen aus.
  5. Frontzähne und Kauflächen nicht vergessen
    Für die Innenseite der Frontzähne die Bürste senkrecht halten und vorsichtig auf- und ab bewegen. Die Kauflächen reinigen Sie zum Schluss mit kurzen Vor- und Zurückbewegungen.

Schritt für Schritt: Zähne putzen mit der elektrischen Zahnbürste

Auch bei der elektrischen Zahnbürste gilt: Technik und Systematik sind entscheidend. Einfach nur „drüberhalten“ reicht nicht – aber wildes Schrubben ist ebenso sinnlos.

  1. Setzen Sie den Bürstenkopf halb auf den Zahn, halb auf das Zahnfleisch. Üben Sie dabei keinen Druck aus. Die Borsten und die Bewegung der Bürste übernehmen die Reinigung für Sie.
  2. Folgen Sie einer festen Reihenfolge, genau wie bei der Handzahnbürste:
    • Beginnen Sie bei der unteren Zahnreihe auf der Innenseite, z. B. am rechten hinteren Backenzahn.
    • Bewegen Sie sich Zahn für Zahn zur gegenüberliegenden Seite. Folgen Sie dabei der natürlichen Kontur der Zähne.
    • Achten Sie auf kleine, sanfte Bewegungen – keine großen Schwünge.
  3. Halten Sie die Bürste senkrecht, wenn Sie die Innenseiten der Front- und Backenzähne reinigen – besonders bei schwer zugänglichen Stellen. An den Außenseiten und auf den Kauflächen halten Sie die Bürste waagerecht.
  4. Weiter geht’s mit der Außenseite der unteren Zahnreihe, ebenfalls Zahn für Zahn. Danach sind die Kauflächen an der Reihe – hier können Sie die Bürste kurz aufsetzen und leicht gleiten lassen.
  5. Wiederholen Sie alles bei der oberen Zahnreihe – in der gleichen Struktur: innen, außen, dann die Kauflächen.

Gut zu wissen: Viele elektrische Modelle haben integrierte Timer oder sogar eine App-Steuerung, die durch das Putzprogramm führen. So wird keine Stelle im Mundraum vergessen.

Wie wichtig sind Zahnseide oder Interdentalbürsten?

Welche Zahnpasta ist die Richtige?

Zähneputzen ist mehr als Routine – es ist aktive Vorsorge. Entscheidend sind dabei nicht nur Häufigkeit und Dauer, sondern vor allem die richtige Technik. Zwei Mal täglich putzen reicht in der Regel aus, besonders gründlich sollte es abends sein. Ob Hand- oder elektrische Zahnbürste – beide Varianten sind effektiv, solange systematisch und ohne zu viel Druck geputzt wird. Ergänzend sind Zahnseide oder Interdentalbürsten unverzichtbar, da sie die schwer erreichbaren Zahnzwischenräume reinigen. Auch die Wahl der Zahnpasta spielt eine zentrale Rolle: Fluorid schützt den Zahnschmelz und beugt Karies vor. Wer diese Grundlagen beachtet, legt den besten Grundstein für langfristige Zahngesundheit.

Und wie immer gilt: Bei Unsicherheiten oder Fragen sind Zahnarzt beziehungsweise Zahnärztin die richtigen Ansprechpartner:innen!

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