Milchzähne: Entwicklung, Bedeutung und Tipps

Veröffentlicht am: 19. Oktober 2020

Zuletzt bearbeitet: 18. März 2024

Autor:in: Dr. Christin Steinbach

Lesedauer: 3 Minuten

Bereits ab dem 4. Lebensmonat entwickelt sich das Milchgebiss, das aus 20 Zähnen (mit kleinen Wurzeln und ohne große Backenzähne) besteht und normalerweise bereits bis zum dritten Lebensjahr voll ausgebildet ist. Der Grund für diese natürliche Entwicklung liegt darin, dass ein bleibendes Gebiss für Kleinstkinder zu groß wäre.

Sobald der Kiefer dann wächst und in der Mundhöhle ausreichend Platz entsteht, fallen die Milchzähne nacheinander – zumeist schmerzfrei – aus und werden durch bleibende Zähne ersetzt. Dies beginnt ab ca. dem 6. Lebensjahr und kann durch die Weisheitszähne bis zum 24. Lebensjahr dauern. Die Milchzahnwurzeln lösen sich bei dem Wechsel auf, so dass es bei ausgefallenen Milchzähnen scheint als hätten sie keine Wurzel gehabt.

Die bleibenden Zähne sind bereits lange bevor sie durchbrechen im Kiefer angelegt und schieben sich gewöhnlich beschwerdefrei aus dem Kiefer heraus. Dieser Prozess teilt sich auf in drei Phasen und beginnt in den ersten Schuljahren, wenn die großen Backenzähne, die auch „Sechsjahrmolaren“ genannt werden, meist unbemerkt durchbrechen (hierfür fällt nämlich kein Milchzahn aus) und zudem ein Wechsel der Schneidezähne erfolgt. Oftmals wirken die bleibenden Zähne im Vergleich noch sehr groß. Zwischen 9 und 12 Jahren, in der mittleren Phase, folgen neben den zweiten großen Backenzähnen auch die kleinen Eck- und Backenzähne. Zum Abschluss suchen die die Weisheitszähne den Weg an die Oberfläche, für gewöhnlich zwischen dem 16. und 24. Lebensjahr.

Lieblings-Zahnarzt-Tipps für die Zeit des Zahnwechsels:

  • Der erste ausgefallene Milchzahn ist immer etwas Besonderes, sowohl für ein Kind als auch für seine Eltern. Eine Dose zum Sammeln der Milchzähne ist aus unserer Sicht eine schöne Idee und Erinnerung in der Zukunft. Wir haben sehr süße Dosen in Zahnform bei uns und verschenken sie liebend gerne ?  Auch die Geschichte der Zahnfee, die nachts vorbeikommt und einen Milchzahn unter dem Kopfkissen oder vom Nachttisch abholt, bereitet kleinen Kindern viel Spaß.
  • Allgemein sollten die durchbrechenden, bleibenden Zähne (besonders auch die hinteren Backenzähne) sehr gründlich und sorgfältig geputzt werden, da sich der Zahnschmelz erst über mehrere Jahre entwickelt und seine komplette Härte erreicht. Idealerweise sollte jeder bleibende Backenzahn eine Versiegelung der Kaufläche bekommen. Dies reduziert nachweislich die Kariesaktivität und im besten Fall bekommt der bleibende Backenzahn nie eine Karies ?  Regelmäßige Kontrolltermine und ggf. auch Zahnreinigungen in Ihrer Zahnarztpraxis runden die richtige häusliche Pflege ab.
  • Machen Sie gerne einen Termin bei uns aus, wenn ein Milchzahn mal nicht schmerzfrei ausfallen sollte bzw. rausgewackelt werden kann. Wir können dann über ein Röntgenbild nachschauen, ob die bleibenden Zähne im Kiefer bereits angelegt sind und wie die Wurzel des Milchzahns aussieht. Wir haben viele Zaubertricks, mit denen wir Wackelzähnen helfen, schneller auszufallen.
  • Fehlt ein bleibender Zahn oder sind es aus Ihrer Sicht sogar zu viele? Bilden sich starke Flecken? Sollten Sie unvorhergesehene Entwicklungen bemerken oder sich unsicher sein, kommen Sie einfach zum Kontrolltermin vorbei.
  • Bei einem Zahnwechsel besteht die Möglichkeit, dass sich das Zahnfleisch durch die Bewegung/Reizung entzündet. Reinigen und pflegen Sie diese Stelle besonders sanft und fragen Sie uns gerne um Rat, sofern die Entzündung nicht binnen weniger Tage zurückgeht.
  • Wenn bleibende Zähne zunächst in der zweiten Reihe herausbrechen, fällt der Milchzahn im Normalfall kurz danach aus. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, fragen Sie uns gerne.
  • Insbesondere die Fissuren – dabei handelt es sich um die Furchen der Kauflächen der bleibenden Backenzähne – sollten regelmäßig kontrolliert und evtl. versiegelt werden.
Dr. Christin Steinbach

Autor:in: Dr. Christin Steinbach

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