Zahnfleischentzündung: Symptome und Behandlung

Veröffentlicht am: 6. März 2024

Zuletzt bearbeitet: 18. März 2024

Autor:in: Dr. Eva-Maria Prey

Lesedauer: 3 Minuten

Rund 80 Prozent aller Erwachsenen leiden – teilweise unbemerkt – an entzündetem Zahnfleisch. Wird die Gingivits nicht behandelt, droht im schlimmsten Fall Zahnverlust.

Gesundes Zahnfleisch zeichnet sich durch eine matte, blassrosa Farbe aus, liegt fest am Zahn an und blutet nicht. Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) äußert sich hingegen durch geschwollenes, gerötetes und leicht blutendes Zahnfleisch. Es wird geschätzt, dass bis zu 80% der Erwachsenen mindestens eine leichte Zahnfleischentzündung haben und die Entzündung nicht bemerken. Denn: zu starken Zahnschmerzen kommt es erst im fortgeschrittenen Stadium der Zahnfleischentzündung. Damit gehört die Gingivitis zu den häufigsten Zahnfleischerkrankungen. Wenn dieser Prozess weiter voranschreitet, kann aus einer Gingivitis beziehungsweise Zahnfleischentzündung eine Parodontitis (die Entzündung des Zahnhalteapparats) werden.

Anzeichen für eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis)

Leider bemerken viele Menschen eine Gingivitis erst, wenn es schon zu spät ist. Grundsätzlich gilt: Gesundes Zahnfleisch ist gekennzeichnet durch eine matte, blassrosa Farbe, liegt fest am Zahn an und blutet nicht. Eine beginnende Zahnfleischentzündung macht sich meist durch angeschwollenes, gerötetes und blutendes Zahnfleisch bemerkbar.

Entstehung und Ursache von Zahnfleischentzündungen

Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) wird in den meisten Fällen von Bakterien verursacht und ist häufig eine Reaktion auf eine nicht optimale Mundhygiene. Vor allem die Pflege der Zahnzwischenräume, beispielsweise durch Zahnseide oder Interdentalbürsten, wird oftmals vernachlässigt und führt somit zu angeschwollenem, gerötetem und blutendem Zahnfleisch – der Zahnfleischentzündung.

Das Zahnfleisch liebt glatte Oberflächen, um sich straff und gesund daran anschmiegen zu können. Zahnstein und Plaque jedoch führen zu einer rauen Zahnoberfläche, an der sich Bakterien schneller ansiedeln können. Die Bakterien aus unserer Mundflora, die sich besonders gut am Zahn anheften, können dann nicht nur Karies, sondern auch Zahnfleischentzündungen verursachen.

Wenn dieser Prozess weiter voranschreitet, kann aus einer Gingivitis beziehungsweise Zahnfleischentzündung eine Parodontitis – die Entzündung des Zahnhalteapparats – werden. Hierbei entstehen Zahnfleischtaschen, in denen sich Bakterien tummeln, die keinen Sauerstoff mögen. Diese lösen dann eine Immunreaktion im Körper aus, die den Kieferknochen, der die Zähne umgibt, abbaut und zu Zahnfleischrückgang führt. Als Folge können die Zähne locker werden und im Endstadium der Parodontitis einen frühzeitigen Zahnverlust bewirken.

Eine Gingivitis kann allerdings auch durch Verletzungen am Zahnfleisch entstehen. Scharfe Kanten in unseren Lebensmitteln, wie zum Beispiel Brötchenkrusten oder Nussschalen können die Ursache hierfür sein. Auch ein zu starkes „Schrubben“ der Zähne bei der Mundhygiene kann eine Entzündung begünstigen, da kleine Wunden entstehen, die in der Folge von Bakterien besiedelt werden können.

Risikofaktoren, die eine Zahnfleischentzündung begünstigen können:

  • Diabetes mellitus
  • Hormonveränderungen (Schwangerschaft, Pubertät)
  • Stress
  • Alkohol- und Nikotinkonsum
  • Bestimmte Medikamente wie Nifedipin oder Cyclosporin

Behandlung von Zahnfleischentzündungen

Kleinere Zahnfleischentzündungen heilen meist bei guter Mundhygiene innerhalb von ein paar Tagen von allein wieder ab. Sollten die Symptome oder Beschwerden länger bestehen, sollte die Zahnfleischentzündung in einer unserer Zahnarztpraxen behandelt werden. Antibakterielle Mundspülungen und medikamentöse Salben können die Behandlung situativ unterstützen. Vor allem jedoch hilft die regelmäßige, mindestens halbjährliche professionelle Zahnreinigung in einer unserer Lieblings Zahnarzt-Praxen, die dafür sorgt, dass auch in den schwer zugänglichen Bereichen kein weicher Zahnbelag beziehungsweise Plaque zurückbleiben.

Für zu Hause gilt: Zwei Mal täglich Zähne putzen, jeweils für mindestens zwei Minuten. Dabei konzentriert und gründlich alle Zahnflächen mit Zahnpasta säubern. Bei stark entzündetem Zahnfleisch und großen Schmerzen mit einhergehendem Zahnfleischbluten empfiehlt sich anfangs eine weiche Bürste, um weitere Verletzungen zu verhindern. Für die Zahnzwischenräume, die ca. 30% unserer Zahnoberfläche ausmachen, sollten einmal täglich Zahnseide und/oder Interdentalbürsten genutzt werden.

Dr. Eva-Maria Prey

Autor:in: Dr. Eva-Maria Prey

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