Zahnverfärbungen vorbeugen und entfernen: 5 wichtige Fakten

Dr. Eva-Maria Prey

Autorin: Dr. Eva-Maria Prey

Veröffentlicht am: 31. März 2022

Lesedauer: 4 Minuten

Wieso von Hausmitteln abzuraten ist, weshalb ein professionelles Bleaching die Zähne nicht schädigt und warum Salbei, Apfel und Co. für weiße Zähne sorgen

Ob Kaffee, Tee, Rotwein oder einfach nur der Zahn der Zeit: Sie alle hinterlassen Spuren an unseren Zähnen. Weil jeder Mensch eine individuelle Zahnfarbe hat, machen sich Zahnverfärbungen nicht bei jedem gleich bemerkbar. Während die einen anfälliger sind, bleiben andere trotz möglicherweise intensiven Kaffeekonsums davon verschont. Die gute Nachricht: Heutzutage gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Zahnverfärbungen vorzubeugen oder schonend durch eine Zahnreinigung oder ein professionelles Bleaching der Zähne zu beseitigen. Wir haben nachfolgend ein paar spannende Fakten rund um das Thema zusammengestellt.

1. Wie kommt es zu Zahnverfärbungen?

Äußere Verfärbungen an den Zähnen entstehen durch bestimmte Nahrungs- und Genussmittel wie Kaffee, Rotwein oder Nikotin. Auch manche Arzneimittel oder Zahnverletzungen können dunkle Stellen oder Verfärbungen an den Zähnen verursachen – und letztlich beeinflussen auch die genetische Veranlagung sowie der natürliche Alterungsprozess die Farbe unserer Zähne. Fakt ist: Je älter wir werden, desto stärker verfärben sich unsere Zähne. Der Zahnschmelz wird im Laufe der Zeit dünner und poröser, was dazu führt, dass das Zahninnere – das Dentin oder Zahnbein – gelblich durchschimmert und sich Substanzen aus Lebensmitteln wie Tee oder Wein leichter außen ablagern können.

2. Sind Zahnverfärbungen schädlich für die Zähne?

Braune oder gelbliche Flecken auf den Zähnen sind überwiegend ein ästhetisches Problem – über die Zahngesundheit sagen sie generell wenig aus. Dennoch können Verfärbungen das Wohlbefinden und vor allem das Selbstbewusstsein von Betroffenen massiv beeinflussen. Schließlich gelten weiße Zähne als entscheidendes Schönheitsmerkmal. Verfärbungen an den Zähnen sollten jedoch immer beim Zahnarzt abgeklärt werden, um sicherzugehen, dass es sich um äußere Ablagerungen handelt und keine ernsthafte Zahnerkrankung (z.B. Karies) oder Zahnentwicklungsstörung dahintersteckt.

Wichtig zu wissen: Während Zahnverfärbungen bei Erwachsenen häufig altersbedingt sind und ein kosmetisches Problem darstellen, können Zahnverfärbungen bei Kindern auf eine gestörte Zahnentwicklung (z.B. durch Antibiotika) hindeuten. Hier ist der Gang zum Zahnarzt absolut notwendig!

3. Was bringen Bleaching-Zahnpasta und Hausmittel für weiße Zähne?

Zahlreiche Werbespots unterschiedlicher Zahncreme-Hersteller versprechen, dass Zahnverfärbungen mit ihrem Produkt ganz einfach zu Hause entfernt – quasi weggeputzt – werden können. Leider steckt dahinter viel mehr Schein als Sein. Viele der Zahncremes für vermeintlich weiße Zähne enthalten Schmirgelstoffe beziehungsweise abrasive Schleifkörper. Werden sie häufig angewandt, kann sogar der Zahnschmelz beschädigt werden – die Zähne, die Zahnhälse und unter Umständen auch das Zahnfleisch leiden.


Von Hausmitteln für weiße Zähne ist aus ärztlicher Sicht ebenfalls dringend abzuraten – auch, wenn das Internet hiervon jede Menge liefert. Die Tipps reichen vom Putzen mit Natron, Backpulver oder Aktivkohle bis hin zum Putzen und Spülen mit Zitronensaft. Doch hartnäckigen Zahnverfärbungen eigenständig zu Leibe zu rücken, kann schwerwiegende Folgen haben. Zwar werden die Zähne durch Backpulver oder Natron tatsächlich weißer, aber die Pulver wirken wie Schleifmittel. Sie schmirgeln nicht nur braune Stellen, sondern auch den wichtigen Zahnschmelz ab. Dieser bildet sich nicht von selbst wieder. Die Folge: Die Zähne werden empfindlicher gegenüber Hitze oder Kälte und die Zahnoberfläche wird aufgeraut, wodurch sich weitere Verfärbungen sowie Karies leicht ansiedeln können.

4. Warum ist professionelles Bleaching empfehlenswert?

Trotz guter Zahnpflege und regelmäßiger Zahnreinigung kommt es im Laufe der Zeit zu Zahnverfärbungen, die sich durch das Putzen allein nicht beseitigen lassen. Immer häufiger kommen Patienten und Patientinnen daher aus ästhetischen Gesichtspunkten in die Zahnarztpraxis. Vor Ort werden die Zähne professionell durch das sogenannte In-Office-Bleaching aufgehellt. Bei dem Verfahren wird zusätzlich zum Bleachinggel eine moderne LED-Lampe eingesetzt, wodurch geringer konzentrierte Gele beziehungsweise Bleichmittel verwendet werden können als beim Bleaching ohne Lampe. Das Gel wird auf die Zähne aufgetragen, die Zahnpigmente werden im Inneren aufgehellt, ohne den Zahnschmelz anzugreifen. Schon nach einer Behandlung von rund 1,5 bis 2 Stunden werden Zahnverfärbungen beseitigt und die Zähne wirken sichtbar weißer.

Wie lange die hellere Zahnfarbe hält, hängt von den Lebensgewohnheiten ab. Zigaretten, Kaffee oder Rotwein lassen die Zähne nach einer Aufhellung beispielsweise schneller nachdunkeln. Die halbjährliche professionelle Zahnreinigung beugt neuen Zahnverfärbungen und dem Nachdunkeln vor. Ohnehin ist die Prophylaxe vor einem Bleaching der Zähne wichtig, denn sie entfernt Beläge und bereitet die Zähne ideal vor, damit das Bleichgel gleichmäßig wirken kann.

Immer wieder wird gefragt, ob das Bleichen der Zähne schädlich ist. Diese Methode der professionellen Zahnaufhellung ist inzwischen langfristig erprobt. Wasserstoffperoxid wird als Bleichmittel bereits lange verwendet. Zahlreiche klinische Studien belegen, dass Bleaching unter professioneller Aufsicht für die Zähne unbedenklich ist.

5. Zahnverfärbungen vorbeugen: Lebensmittel für weiße Zähne

Neben einer guten Mundhygiene durch regelmäßiges Zähneputzen mit Zahncreme, Zahnseide und Interdentalbürstchen sowie der mindestens halbjährlichen Prophylaxe beim Zahnarzt, gibt es eine Vielzahl von Lebensmitteln, die weiße Zähne begünstigen. Netter Nebeneffekt: Häufig sind diese nicht nur gut für die Zähne, sondern beeinflussen die Gesundheit insgesamt positiv. Kräuter wie frische Salbeiblätter beispielsweise reinigen die Zähne sanft dank ihrer rauen Oberfläche, beugen gleichzeitig Mundgeruch vor und wirken entzündungshemmend und antibakteriell. Ebenfalls hilft der regelmäßige Verzehr bestimmter Obst- und Gemüsesorten wie Ananas, Äpfel oder Möhren dabei, weiße Zähne weiß zu halten. So bauen die Enzyme in der Ananas beispielsweise Plaque auf den Zähnen ab, die knackige Apfelschale sowie die Fruchtsäure schrubben und pflegen die Zähne auf natürliche Weise und das Vitamin A in den Möhren pflegt den Zahnschmelz.

Wir beraten Sie gerne in folgenden Lieblings-Zahnarzt Standorten